Futterselektion vermeiden – nur so funktioniert die Ration
Das Problem der Futterselektion besteht in vielen Betrieben. Wenn die Tiere die Totale Mischration (TMR) in ihre einzelnen Bestandteile aufteilen können, fressen sie nur bestimmte Komponenten der Ration und nicht das, was in der Rationsberechnung vorgesehen wird. Also stellt die Selektion der TMR jede Rationsberechnung in Frage.
Futterselektion bleibt oft unbemerkt. Ein geringes Tier-Fressplatz-Verhältnis verschärft das Problem. Rangniedere, schwächere oder kränkelnde Tiere werden am Trog abgedrängt und müssen sich mit den „Resten“ begnügen. Vor allem Mischrationen mit einem hohen TM-Gehalt können selektives Fressverhalten unterstützen. Dies sorgt dafür, dass der Pansen-pH-Wert über den Tag hinweg stark schwankt. Durch die schwankenden Pansen-pH-Werte können subakute Pansenacidosen hervorgerufen werden, was mit verschiedenen Problemen wie Fruchtbarkeitsstörungen oder Klauenproblemen einhergeht.
Hinweise auf Futterselektion sind:
- Hektik im Stall während der Futtervorlage
- Wühlen und Schieben in der TMR („Lochfraß“)
- Tiere mit guter und schlechter Pansenfüllung stehen nebeneinander
- Unterschiedliche Kotkonsistenz der Tiere
- Milchleistung und Inhaltsstoffe streuen
- Unterschiedliche Körperkonditionen
Vorteile einer Kompakt-TMR
Eine gut zusammengestellte und vermengte Kompakt-TMR kann unterschiedliche Vorteile mit sich bringen. Solch eine TMR ist gut gemischt, sodass nicht mehr selektiert werden kann und die Nachteile der Futterselektion nehmen ab. Unter anderem führt es bei der Futtervorlage zu mehr Ruhe im Stall, einer höheren Futteraufnahme und einer geringeren Streuung bei der Milchleistung und den Milchinhaltsstoffen in der Herde.
Veränderte TMR-Zusammensetzung
Bei einer selektierbaren Ration ist das Futter, das auf dem Futtertisch liegt, bereits sechs Stunden nach Vorlage weit entfernt von der ursprünglichen Mischung. Darstellung 1 zeigt die Auswirkung der Futterselektion anhand eigener Untersuchungen mittels Schüttelbox. Bei der normalen TMR nimmt der Kraftfutteranteil im Vergleich zum Grobfutter stark ab. Die Anteile in der Kompakt-TMR zeigen eine gleichmäßige Verteilung, wodurch die TMR schmackhaft bleibt.
Ohne langes Einweichen
Bei der vereinfachten SCHAUMANN-Kompakt-TMR wird das Kraftfutter zusammen mit Wasser im Futtermischwagen gemischt. Das Kraftfutter wird an das Grundfutter „geklebt“, um ein selektives Fressen der Kraftfutter-Anteile aus der TMR zu verhindern. Zur Stabilisierung der Ration gegen Nacherwärmung sollten SCHAUMASIL 5.0 (flüssig) oder SILOSTAR TMR PROTECT (Granulat) eingesetzt werden. Die Darstellungen 2 und 3 zeigen ein Betriebsbeispiel vor und nach der Umsetzung der Fütterung der vereinfachten Kompakt-TMR nach dem SCHAUMANN-Konzept. Die Streuung der Leistung der einzelnen Tiere konnte deutlich reduziert werden.
Ihre Vorteile im Überblick
- Ruhe im Stall auch bei der Futtervorlage
- Gleichbleibende Qualität der Ration
- Höhere Futteraufnahme
- Weniger Streuung in Milchleistung und Inhaltsstoffen
- Gleichmäßige Kondition der Kühe
- Leichtere Herdenführung
Selektion sichtbar machen mit dem Schaufeltest
Mit dem Schaufeltest können Sie Ihre gemischte Ration auf dem Futtertisch überprüfen (s. Bildergalerie).
1. Schritt: TMR-Probe mit einer Schaufel auf einen geraden und glatten Untergrund geben.
2. Schritt: Die Probe mit den Händen vermischen, um das Wühlen der Kuh nachzuahmen.
3. Schritt: Nun die gut durchmischte TMR-Probe auf die Schaufel schieben und umdrehen.
4. Schritt: Ergebnis überprüfen: Ist die TMR selektierbar, setzten sich die feinen Futterpartikel, wie Kraft- und Mineralfutter, beim Durchmischen der Probe unten auf dem Futtertisch ab
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