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Maisrundballen - Maissilierung mal anders

Maisbestand vor der Ernte

In einigen Regionen Deutschlands hat sich der Einsatz von Maisrundballen als Alternative zu klassischen Fahrsilos bewährt. Hierbei wird das Erntegut entweder direkt am Feld oder auf dem Hof in Rundballen gepresst.

Verschiedene Verfahren einsetzbar

Für das Pressen direkt am Feld wird eine mobile Presse mit einer trichterförmigen Aufnahmeeinheit benötigt. Hier wird das Erntegut direkt vom Feldhäcksler in die Ballenpresse geladen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Press-Wickelkombination, welche über eine abgeladene Silomatte fährt und das Erntegut mittels Pick-Up aufnimmt. Diese Variante setzt voraus, dass der Mais auf einem trockenen und befestigten Untergrund abgelegt werden kann, um Verunreinigungen zu reduzieren. Des Weiteren kann auch eine stationäre Presse verwendet werden. Diese benötigt wiederum eine Zubringeinheit und eine Fördereinrichtung. Je nach eingesetzter Technik lassen sich 25 bis 50 Ballen je Stunde mit einem Gewicht von bis zu 1100 kg, abhängig vom Trockenmassegehalt, herstellen. Da ein formstabiler Ballen angestrebt wird, sollte der TM-Gehalt zwischen 35 und 40 %, bei einer Häcksellänge von 6 bis 8 mm liegen. Die Ballen werden mit einer Mantelfolienbindung gebunden, was zusätzlich zu einer Stabilisierung der Ballenkante und damit einer besseren Stapelbarkeit führt. Abschließend erfolgt das Einwickeln der Ballen in insgesamt 6 bis 8 Folienlagen und das Abstellen der Ballen am eigentlichen Lagerplatz.

Geringe TM-Verluste

Der größte Vorteil der Rundballen sind die kleinen Einheiten. Durch diese ist die Silage immer frisch und weist eine gleichbleibende Qualität sowie geringere Verluste auf. In einer Untersuchung der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Standort Grub aus 2010 zeigen sich TM-Verluste von nur 2 bis 3,5 % (Ettle et al., 2010). Des Weiteren tendieren die kleinen Einheiten durch den schnellen Verbrauch zu keiner bis kaum Nacherwärmung und können somit sauber verfüttert werden. Die Maissilage in Rundballen kann ebenfalls genutzt werden, um die Zeit bis zum Öffnen des Haupthaufens zu überbrücken.

Höhere Kosten einkalkulieren

Den Vorteilen der Futterqualität stehen die hohen Kosten des Verfahrens gegenüber (s. Darst.). So müssen pro Ballen je nach genutzter Technik 20 - 25 € zusätzlich gezahlt werden. Die Maisrundballensilage ist somit bei großen hohen Erntemengen ungeeignet. Ebenfalls darf man nicht den Aspekt des erhöhten Folienverbrauchs vernachlässigen, da die Folie auch separat entsorgt werden muss. Für kleinere Betriebe und bei niedrigem täglichen Futterbedarf kann die Rundballensilage nichtsdestotrotz von Vorteil sein, wenn die Anschaffung einer Fahrsiloplatte einen zu hohen Kostenfaktor darstellt.

Kostenvergleich Fahrsilo und Maisrundballen
Darst.: Kostenvergleich der Verfahren Fahrsilo und Ballensilage im Beispiel Lehr- und Versuchsgut Futterkamp (Maissilage mit 35 % TM, Ertrag: 50 t FM/ha)