Fresseraufzucht – fressen sollen sie
Die Fresseraufzucht stellt eine Vielzahl an Ansprüche an das Management. Aufzuchtbetriebe, die diese erfüllen, erreichen häufig bereits in der Tränkephase 1.300 g Tageszunahmen und mehr. Hier finden Sie vier Stellschrauben für Ihren Erfolg im Fresserstall.
1. Zukauf
Der Transport und die Zeit vom Verlassen des Milchviehbetriebes über Sammelstellen oder Märkte bis zum Einstallen im Fresserbetrieb, sind mit erheblichem Stress für die Kälber verbunden. Oft treffen Kälber aus mehreren Herkünften in neuformierten Gruppen aufeinander und somit Keime aus verschiedenen Milchviehbeständen: Eine besondere Stresssituation für den unsicheren Immunstatus der nur 4 bis 6 Wochen alten Tiere. Durchfälle und Atemwegserkrankungen sind typische Folgen.
2. Einstallung und Start
Das Rein-Raus-System sowie die gründliche Reinigung und Desinfektion der Abteile haben vor der Einstallung höchste Priorität. Empfohlen wird der konsequente Einsatz eines DVG-gelisteten Breitbanddesinfektionsmittels, wie ENDOSAN FORTE S NEU, mit einer spezifische Wirkungen gegen ein breites Erregerspektrum. Mit dem Tierarzt sollte zudem ein wirksamer Metaphylaxe-Plan besprochen werden, der unter anderem die Impfung gegen Rindergrippe vorsieht.
Zukaufkälber sind nach der Ankunft im Fresseraufzuchtbetrieb häufig erschöpft. Zudem ist unklar, wann die letzte Tränke oder Fütterung stattgefunden hat. Nicht selten liegt eine metabolische Acidose vor. Diese Übersäuerung des Organismus ist mitverantwortlich dafür, dass sich die erste Festfutteraufnahme nach der Einstallung erheblich verzögert. In dieser Situation hat sich die direkte Gabe von Wasser mit einer Elektrolytlösung, wie KALBI-LYT, bewährt. Schon 100 g KALBI-LYT auf zwei Liter Wasser sichern neben der Bekämpfung der Übersäuerung zusätzlich die Versorgung mit Flüssigkeit und Glucose zur Energiebereitstellung. Das enthaltene Probiotikum PROVITA LE stabilisiert zusätzlich den Darm.
3. Tränkephase
In der Fresseraufzucht stellt der Milchaustauscher (MAT) den zentralen Kostenfaktor unter der Position „Fütterung“ dar. Daher wird hier häufig an der Qualität gespart und dafür länger getränkt. Diese „Milchmädchenrechnung“ rächt sich häufig durch höhere Gesamtkosten und längere Umtriebe.
Bei Zukaufkälbern korreliert die Qualität des MAT direkt mit den Zuwachsleistungen. Männliche Kälber erhalten in den Milchviehbetrieben große Mengen an Vollmilch, damit sie bei der Vermarktung möglichst schwer, glatt und propper sind. Im Fresseraufzuchtbetrieb sollte daher ein MAT mit Magermilchpulver eingesetzt werden, um eine extreme Futterumstellung zu vermeiden. Die KALBI MILCH PRIMUS PROTECT und die KALBI MILCH VITAL haben sich in der Fresseraufzucht besonders bewährt. Die hohe Qualität und Verdaulichkeit ermöglichen eine optimale Gewichtsentwicklung, sodass ein Abtränken nach bereits 4 Wochen bei einem Gesamt-MAT-Verbrauch von 20 kg/Kalb durchaus machbar ist. Beide Milchaustauscher von SCHAUMANN sind mit Monoglyceriden zur aktiven Erregerbekämpfung und dem Probiotikum PROVITA LE zum Schutz des Darmes ausgestattet. Ein Faktor der in Zeiten des Antibiotikamonitorings immer bedeutender wird.
4. Fütterung
Neben der Qualität des MAT ist die frühe Futteraufnahme Grundvoraussetzung für verkürzte Tränkepläne. Ein Kalb sollte nicht vor einer Festfutteraufnahme von 1 kg TM abgetränkt werden. In den meisten Fresseraufzucht-Betrieben hat sich der Einsatz einer Trocken-TMR durchgesetzt, meistens bestehend aus Stroh oder Heu, Kraftfutter und Mineralfutter. Dabei ist wichtig: egal ob Stroh, Heu oder Luzerneheu verarbeitet wird, es muss kurz gehäckselt und von bester Qualität sein. Bei der selbsterstellten TMR ist neben der Schmackhaftigkeit auch die Selektionssicherheit zu beachten.
Der flüssige Energieaufwerter SWEET LIQUID hat sich seit einiger Zeit in vielen Trocken-TMR für Kälber durchgesetzt. Er kann alternativ zur Melasse eingesetzt werden und zeigt durch seine hohe Schmackhaftigkeit und seinen attraktiven Geruch eine deutlich höhere Akzeptanz sowie eine gesteigerte Futteraufnahme.
KALBI TMR ALFA PLUS, die Kälber-TMR von SCHAUMANN, basiert auf Luzerneheu und hat sich in Praxisbetrieben bestens bewährt. In Untersuchungen wurden zudem um bis zu 30 % höhere Futteraufnahmen gewogen, im Vergleich zu einer ähnlichen strohbasierten Trocken-TMR. Bei gleicher MAT-Grundlage konnten die Kälber mit der Luzerne-TMR 10 Tage früher abgetränkt und ausgestallt werden (s. Darst.). Grundsätzlicher Vorteil der Trocken-TMR, gerade auch bei späterer Verschneidung mit Silagen, ist der höhere Trockenmasseanteil der Gesamtration. Das wirkt sich positiv auf die Troghygiene aus und verringert das Durchfallrisiko.
Nicht zuletzt ist der Erfolg der einzelbetrieblichen Fresseraufzucht an der Anzahl der Durchgänge pro Jahr ablesbar. Bei den oft üblichen 42 Tagen Tränke, nach Einstallung auf dem Fresserbetrieb, und 10 Tagen Leerstand ergeben sich 7 Durchgänge pro Jahr. Ein früheres Abtränken und Ausstallen kann bei 28 Tagen Tränkephase und 10 Tagen Leerstand für Reinigung und Wiedereinstallung 9,6 Durchgänge im Jahr bedeuten.
Einfluss unterschiedlicher Kälberfutter auf die Futteraufnahme
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