Klimaschonende Milcherzeugung auf Gut Hülsenberg
Die Treibhausgasemissionen pro kg ECM konnten seit 2012 um weitere 5 % gesenkt werden. Die Ergebnisse der Klimabilanzen wurden erneut mit denen anderer Betriebe verglichen, um eine Einordnung der Werte zu erleichtern (s. Darst. 1). Somit konnten die Stärken von Gut Hülsenberg aus Sicht des Klimaschutzes herausgestellt und auf dieser Grundlage Verbesserungspotenziale identifiziert werden (s. Darst. 2).
Effiziente Grundfutter-Erzeugung
Als Hauptverursacher der Treibhausgasemissionen in der Milcherzeugung wurde neben der Verdauung der Kühe der Pflanzenanbau zur Erzeugung von Grundfutter identifiziert (s. Darst. 3). Die wichtigsten Stellschrauben dieser Emissionen aus der Futtererzeugung sind eine angepasste Stickstoffdüngung sowie eine bodenfördernde Bewirtschaftung der Flächen. Im Allgemeinen erzeugt Grundfutter weniger CO2-Äquivalente als Kraftfutter. Hohe Grundfuttererträge, geringe Feld- und Silierverluste sowie optimale Silagequalität sind somit wichtige Erfolgsfaktoren der Futtereffizienz und damit der Klimabilanz auf Gut Hülsenberg. Zudem wird auf den Einsatz von Sojaschrot gänzlich verzichtet.
Interne Verwertung der Gülle
Darüber hinaus werden durch die Verwertung der erzeugten Gülle in der an Gut Hülsenberg angeschlossenen Biogasanlage mehrfach positive Effekte erzielt. So werden durch die teilweise gasdichte Lagerung der Gülle erhebliche Luftemissionen vermieden. Die anaerobe Vergärung der Gülle in der Biogasanlage erzeugt außerdem für den Gesamtbetrieb sowie das öffentliche Netz nutzbare Energie. Ein weiterer Vorteil liegt in der verbesserten Nährstoffverfügbarkeit der vergorenen Gülle, um diese als organischen Dünger in der Futtererzeugung einzusetzen und somit in das System zurückzuführen.
Hohe Lebenstagsleistung als Erfolgsfaktor
Langlebige, gesunde Kühe mit hoher Leistung führen auf Gut Hülsenberg zu einer Lebenstagsleistung von 21,7 kg ECM. Das entspricht einer Verbesserung um 27 % im Vergleich zu 2012. Die Klimabilanz-Berechnung der Landwirtschaftskammer berücksichtigt die Lebenstagsleistung der Kühe nicht direkt. Eine hohe Lebenstagsleistung führt jedoch dazu, dass weniger Nachzucht für die Remontierung benötigt wird. Das reduziert die Emissionen des Betriebs, da Jungtiere während der Aufzucht Treibhausgase erzeugen, ohne im Gegenzug Fleisch oder Milch zu produzieren.
Weitere Potentiale aufdecken
Ständige Optimierung der Prozesse und Abläufe sowie eine weitere Steigerung der Vitalität, der Langlebigkeit und damit der Lebenstagsleistung der Kühe stehen im Mittelpunkt für weitere Reduktionen der Treibhausgasemissionen aus der Milchproduktion auf Gut Hülsenberg. Aber auch pflanzenbauliche Maßnahmen werden näher betrachtet und auf Umsetzbarkeit geprüft. Durch Untersaaten im Maisanbau kann die Humusbilanz beispielsweise deutlich verbessert werden. Das wirkt sich positiv auf die Klimabilanz aus.
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