Praktische Bullenfütterung
Die finanzielle Lücke zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Bullenmastbetrieben hat sich in den letzten Jahren vergrößert, unter anderem durch die hohen Kraftfutterpreise.
Verglichen mit der Entwicklung der immer ausgefeilteren Milchviehfütterung, erscheint die Rationsgestaltung in der Bullenmast häufig veraltet. Oftmals besteht die Ration aus Maissilage, etwas Stroh, Soja/Raps und Getreide, dazu ein möglichst günstiges Mineralfutter.
Die sich verändernden Rationsansprüche der Bullen in den verschiedenen Mastabschnitten werden oft nicht berücksichtigt. Die Rationsgestaltung sollte beachten, dass die Tageszunahmen in der Mittelmast am höchsten sind und zur Endmast wieder leicht nachlassen. Dabei muss auch die steigende Futteraufnahme in den späteren Mastabschnitten berücksichtigt werden. Damit ist eine Reduktion der Energie- und Rohproteingehalte pro kg TM in der Ration mit zunehmender Mastdauer bedarfsgerecht und ein wirtschaftliches Muss.
Während die Verdaulichkeit der NDF, eine ausgeglichene RNB oder die Kationen-Anionen-Bilanz (DCAB) in der Rationsberechnung für Kühe selbstverständlich berücksichtigt werden, scheinen diese Werte für die Rationsplanung bei Bullen oftmals irrelevant. Dabei deuten viele Symptome wie Unruhe, schäumende Gülle, Harnsaufen, dicker Kot und schlechte Futteraufnahme genau auf diese Werte hin.
Grundfutter ist der Grund für Erfolg und Misserfolg
Die Silagequalität ist die größte Stellschraube mit der Bullenmäster den wirtschaftlichen Erfolg beeinflussen können. Es gilt Futterverluste durch Nacherwärmung, Schimmelbildung und fehlende Schmackhaftigkeit sowie Energieverluste je kg TM zu verhindern.
Allein eine Nacherwärmung der Silage sorgt nach offiziellen Angaben schnell für ca. 10 % Futterverluste. Mit der Erwärmung des Futters verringert sich häufig auch die Futteraufnahme und multipliziert damit das Problem. Der Einsatz eines Siliermittels wie BONSILAGE SPEED M verhindert nicht nur Nacherwärmungsverluste durch die schnelle Hefenbekämpfung, die Behandlung kostet auch nur einen Bruchteil der Verluste. Der monetäre Einsatz wäre bereits bei einer Verlustreduktion von 10 auf 7 % wieder ausgeglichen. In dieser Rechnung wurden verringerte Kraftfutterzukäufe und eine verbesserte Tiergesundheit sowie -leistung noch nicht berücksichtigt. Der alte Satz: „Mais siliert von allein!“ gilt angesichts härterer Sommer und stärkerer Belastung der Maisbestände nicht mehr.
Selektionsfreie Futtervorlage
In den meisten Bullenmastbetrieben sind Futtermischwagen im Einsatz, doch auch die automatische Fütterung ist auf dem Vormarsch. Die große technische Herausforderung ist dabei die Vorlage einer nicht selektierbaren Ration. Die Selektion der Ration kann zu erheblichen Problemen führen. Die ranghöchsten Tiere suchen sich das Kraftfutter heraus und die rangniederen Tiere bekommen so deutlich weniger. Die Bullen wachsen auseinander und Rangeleien am Futtertisch können zu verletzungsbedingten Abgängen führen.
Erkennbar ist die Selektion am sogenannten „Lochfraß“ (s. Darst. 1), am unterschiedlichen Kotbild innerhalb einer gleich gefütterten Gruppe, am vereinzelt auftretenden Harnsaufen und an Gelenk- und Klauenproblemen, letzteres meist bei dem „schönsten“ Bullen. Dieser hat sich stets das Kraftfutter herausselektiert und auf Dauer acidosebedingte Probleme bekommen, während die Harnsäufer meist die rangniederen Tiere sind. Verschlimmert werden diese Effekte, wenn einmal am Tag der Trog für 1 bis 2 Stunden leer ist. Dann findet ein regelrechtes Wettrennen bei der erneuten Futtervorlage statt. Dies ist nicht hungerbedingt, sondern zielt auf das Kraftfutter ab.
Gibt es Einsparpotential beim Mineralfutter?
Die wirtschaftliche Betrachtung der Ration endet in der praktischen Bullenmast häufig bei den Futterkosten. Ein Einkommen über Futterkosten wird nicht kalkuliert.
Der erste Reflex bei Kostendruck ist häufig der Einsatz eines günstigeren Mineralfutters. Die Kostenaufteilung in Darstellung 2 zeigt, dass dies jedoch oft der kleinste Kostenfaktor ist. Der gezielte Einsatz beispielsweise von den Lebendhefen ASS-CO-FERM zur Stabilisierung des Pansen-pH-Wertes oder von RUMIVITAL b zur Verbesserung des Faserabbaus, einer schnelleren Pansenpassagerate und höheren Futteraufnahme, bieten Chancen, die sich mehrfach rechnen. Welche Ergänzung für welche Ration sinnvoll ist, wird nicht zuletzt durch die Silagequalität bestimmt. Alternativen in der Eiweißversorgung, z.B. mit Rapsschrot, Trockenschlempen oder auch der gezielte Einsatz von Futterharnstoff kann bei der Optimierung helfen.
Beim Mineralfutter auf Sparkurs zu gehen, lohnt sich nie. Bei im Mittel 100 g Einsatzmenge pro Tier und Tag würde ein Mineral für beispielsweise 70 €/dt verglichen mit einem billigen Mineralfutter für 30 €/dt gerade einmal 4 ct je Tier und Tag ausmachen – die schlechtere Versorgung der Bullen nicht mitberechnet. Die SCHAUMANN-Fachberatung bietet eine transparente Rationsberechnung inklusive der Futterkosten pro Tier und Tag zur Optimierung Ihrer Masterfolge. Nicht selten können 30 bis 40 ct pro Tier und Tag gespart werden. Setzt man etwa 500 Stalltage an, sind das 150 bis 200 € Ersparnis pro Tier inklusive Top-Versorgung mit einem hochwertigen RINDAMAST-Mineralfutter.
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