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Managementtipps Pflanzenbau

Grünlandpflege im Frühling 2024

Maulwurfshaufen auf einer Wiese

Die Grünlandbestände haben durch die hohen Niederschläge vom Herbst über den Winter bis jetzt ins Frühjahr hinein stark gelitten. Viele Bestände konnten vor dem Winter nicht mehr geerntet werden, wodurch sie mit einem hohen Aufwuchs in den Winter gegangen sind. Waren diese Bestände über den Winter länger mit dichten Schneedecken bedeckt oder Kahlfrösten ausgesetzt, so ist ein großer Teil der Pflanzenmasse abgestorben und mindert nun die Qualität der aktuellen Bestände hinsichtlich der Aufwüchse für den 1. Schnitt 2024. Auch auf staunassen und überfluteten Flächen befindet sich auf Grund der hohen Niederschläge abgestorbenes Pflanzenmaterial, das jetzt im besten Fall beseitigt werden muss.

Die Befahrbarkeit entscheidet

Die geplanten Maßnahmen müssen für die einzelnen Bestände individuell abgestimmt werden. Oberste Priorität für alle getätigten Schritte ist eine tragfähige und gut befahrbare Grasnarbe. Struktur- und Narbenschäden führen in der Folge zu einem weiteren hohen Aufwand, um hohe Qualitäten und Erträge in den folgenden Schnitten zu erreichen. Auch wenn der Vegetationsbeginn in vielen Regionen Deutschlands schon eingesetzt hat, muss auf den richtigen Zeitpunkt gewartet werden.

Altbestände abernten

Wenn Grünlandflächen im vergangenen Herbst nicht beerntet werden konnten, sollten Sie nun frühzeitig reagieren. Die Altaufwüchse sollten Sie unbedingt entfernen, da ein Verbleib auf der Fläche verheerende Folgen hat. Sie unterdrücken die junge Grasnarbe und ersticken diese, bevor sie sich etablieren kann. Außerdem birgt ein Altbestand ein sehr hohes Risiko für Gärschädlinge. Ein Mulchen der Flächen kommt nur in Frage, wenn die auf den Flächen verbleibenden Erntemengen gering sind. Durch einen frühen Pflegeschnitt kann es zu einer Reduzierung des Ertrages zum 1. Schnitt kommen, allerdings wird die Qualität des 1. Schnittes in Hinblick auf die wichtigen Inhaltsstoffe wie Rohprotein, Rohasche und Energiegehalt gesteigert.

Schäden durch Maulwürfe und Wildschweine beseitigen

Narbenschäden durch Wildschweine, Mäuse, Maulwürfe oder eine späte Beweidung im nassen Herbst führen zu höheren Einträgen von Schmutz ins Futter und damit zu größeren Herausforderungen bei der Silierung und Fütterung. Gärschädlinge wie Clostridien werden verstärkt ins Futter eingebracht und können in der Silage zu erhöhten Buttersäuregehalten und damit hohen Verlusten führen. Auch sind erhöhte Clostridiengehalte in den Silagen ein gesundheitliches Risiko für die Tiere.

Um diese Narbenschäden zu beseitigen, bieten sich vielfältige Techniken an. Mit einem Grünlandstriegel oder einer Schleppe können Narbenschäden eingeebnet werden. Loses, abgestorbenes Pflanzenmaterial wird aus der Narbe gekämmt und die Narbe besser belüftet. Der bessere Lichteinfall zusammen mit der leichten mechanischen Belastung regt zur verstärkten Bestockung der Gräser an. Sollten durch den Striegel erhebliche Mengen abgestorbenes Pflanzenmaterial ausgekämmt werden, ist auch hier über ein Abfahren dieser Mengen nachzudenken.

Wirtschaftsdünger, nur wenn der Bestand und die Narbe es zulassen

Eine Güllegabe ist nur sinnvoll, wenn durch die mechanische Belastung keine zusätzlichen Schäden in Form von Verdichtungen auf den Flächen riskiert werden. Waren die Flächen für einen Pflegeschnitt nicht befahrbar, sollte bei entsprechender Wuchshöhe der Altbestände auch darüber nachgedacht werden, ob eine Gülleausbringung in die Bestände noch sinnvoll ist. Gerade bei der Ausbringung mit Schleppschläuchen besteht die Gefahr, dass die aufgebrachte Gülle bei ausbleibenden Niederschlägen hin zum ersten Schnitt mit hochwächst und somit zu einer erhöhten Verschmutzung führt.

Lücken im Bestand schließen

Schäden durch Auswinterung und Wildtiere machen es dringend notwendig, die entstandenen Lücken mittels Nachsaat zu schließen. Auch hier bieten sich vielfältige technische Lösungen wie die pneumatische Sämaschine, aufgesattelt auf den Striegel, oder die Schlitztechnik an. Neben der Auswahl der passenden Nachsaatmischungen ist ein guten Bodenschluss entscheidend für den Erfolg der Nachsaat.

Bei der Auswahl der Nachsaatmischung spielen neben den Standortbedingungen auch die eingesetzten Gräsersorten eine wichtigen Rolle. Eine hohe Konkurrenzkraft gegenüber der Altnarbe und Unkräutern muss gewährleistet sein, damit sich hochwertige Gräser etablieren können. Hier bieten sich Mischungen mit Deutschem Weidelgras an, da diese durch ihre kurze Keimdauer die Lücken schnell schließen. Unser umfangreiches GREENSTAR-Programm deckt mit seinen Mischungen verschiedenste Standortansprüche ab.

Was, wenn eine Grünlandpflege bis zum ersten Schnitt nicht durchgeführt werden kann?

Sollte eine Grünlandpflege aufgrund mangelnder Befahrbarkeit der Flächen und der fortgeschrittenen Vegetation nicht machbar sein, so ist bei der Grasernte auf eine reduzierte Verschmutzung durch Rohasche und abgestorbenem Pflanzenmaterial zu achten. Wählen Sie die Schnitthöhe entsprechend hoch (> 8 cm), um somit die Gefahr des Eintrags von Gärschädlingen zu minimieren. Weniger Verluste durch Schimmel und Fehlgärungen wie Buttersäurebildung sind die Folge. Der Einsatz vom passenden Siliermittel aus dem BONSILAGE-Programm wie BONSILAGE FORTE (DLG-Qualitätssiegel in der Wirkrichtung 5) reduziert zusätzlich die Verluste durch eine schnelle pH-Wert-Absenkung (s. Darst. 1). Es hemmt Clostridien effektiv (s. Darst. 2) und sichert Ihnen eine hochschmackhafte Silage für eine wirtschaftliche und gesunde Milchviehfütterung.

 

 Schnell und sicher senkt BONSILAGE FORTE den pH-Wert der Silage.
Darst. 1: Schnell und sicher senkt BONSILAGE FORTE den pH-Wert der Silage.
BONSILAGE FORTE hemmt buttersäurebildende Clostridien von Beginn an
Darst. 2: BONSILAGE FORTE hemmt buttersäurebildende Clostridien von Beginn an