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Managementtipps Pflanzenbau

Tipps für eine optimale Nachsaat

Grünland

Intensiv bewirtschaftete Grünlandbestände liefern eine kostengünstige Versorgung mit wirtschaftseigenem Rohprotein, hochwertiger strukturierter Rohfaser und einer hohen Energiedichte. Um die Qualität des Dauergrünlandes auf einem hohen Niveau halten zu können und teilweise Entartungen der Grünlandnarben zu verhindern, empfiehlt sich eine regelmäßige Nachsaat und Pflege. Für eine erfolgreiche Nachsaat ist eine Reihe von Kenngrößen zu berücksichtigen.

Flächenkontrolle nach dem Winter

Nach dem Winter zeigt sich, wie stark eventuelle Auswinterungen vorhanden sind, und ob eine Fläche durch eine Übersaat bzw. Durchsaat oder sogar Neuansaat in Form gebracht werden muss.

Den optimalen Termin für eine Nachsaat bestimmen

Für die bestmöglichen Startbedingungen einer Nachsaat spielt der optimale Termin eine wichtige Rolle. Die vier wichtigsten Wachstumsbedingungen - Wasser, Bodentemperatur, Nährstoffversorgung und Konkurrenz der Altnarbe - sollten für eine Etablierung des jungen Keimlings so optimal wie möglich sein. Wenn eine vorgeschaltete mechanische Behandlung z. B. gegen die Gemeine Rispe erforderlich ist, liegt der optimale Termin nicht immer im Frühjahr.

Mechanische Behandlung gegen Gemeine Rispe

Als Schlussfolgerung aus einer Versuchsreihe des Grünlandforschungsinstituts „DLR-Eiffel“ in 2009/2010 ergibt sich, dass die Gemeine Rispe durch intensives Striegeln am besten zu bekämpfen ist. Als optimaler Termin zur Bekämpfung der Gemeinen Rispe erwies sich der Zeitraum nach dem 3. Schnitt im August, zu dem die Gemeine Rispe meistens austrocknet und sich einfach aus der Narbe entfernen lässt. Die Bekämpfung im Frühjahr und Herbst waren in diesem Versuch weniger erfolgreich, weil die Gemeine Rispe zu diesen Terminen vermutlich zu wenig Trocken-Stress erfährt.

Mit Bestandslücken und Schröpfschnitt die Startbedingungen verbessern

Die Nachsaat etabliert sich nur, wenn der Keimling sich im Boden verwurzeln kann. Dementsprechend muss vor der Aussaat mit mechanischen oder chemischen Maßnahmen ein lückiger Bestand geschaffen werden. Für die weitere Entwicklung ist es wichtig, die Altaufwüchse möglichst klein zu halten, um so die junge Narbe immer wieder im Kampf gegen die Beschattung zu unterstützen. Auch die Bestockung wird mit einem Schröpfschnitt angeregt.

Striegeln und Nachsaat in zwei Arbeitsschritten ausführen

In den letzten Jahren haben sich Grünlandstriegel mit integriertem pneumatischem Streusystem und anschließendem Walzrahmen in einem Arbeitsgang verbreitet. Da aber besonders große Mengen an Ungräsern nicht auf der Fläche verbleiben sollen, ist es sinnvoll diese Arbeitsschritte nacheinander auszuführen und das gestriegelte Material abzufahren.

Oberflächenaustrocknung bei Aussaat verhindern

Besonders Gräsersamen sind darauf angewiesen, dass sie einen Kontakt zum Boden haben, da sie sehr empfindlich gegen Oberflächenaustrocknungen sind. Das bedeutet in der Praxis, dass ein abschließender Walzvorgang, vorzugsweise mit Profilwalze, unbedingt durchgeführt werden muss. Ein Schlitzsaatverfahren hat den Vorteil, dass es weniger anfällig gegen Trockenheit ist, als ein Wurfsaatverfahren.

Düngung der jungen Narbe

Besonders die Grundnährstoffversorgung mit Phosphor, Kalium und einer geringen Stickstoffgabe mit schnell verfügbaren mineralischen Düngern muss bei Nach- und Neuansaaten im Optimalbereich sein. Sind Frühjahrsnachsaaten geplant, muss aufgrund der Beschattung dringend eine frühe Nutzung folgen. Der Start-Stickstoff sollte max. 30 kg/ha betragen. Auf eine Gülle oder Substratdüngung sollte während der Etablierungsphase und auch während des gesamten ersten Jahres verzichtet werden.