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Praxiserfahrung Schweine

NATUPIG-Konzept: LfL Bayern erzielt überzeugende Testergebnisse in der Schweinemast

Weniger N- und P-Anteile in der Gülle beim Einsatz von NATUPIG
Weniger N- und P-Anteile in der Gülle beim Einsatz von NATUPIG

Das NATUPIG-Konzept für Mastsschweine wurde im vergangenen Jahr auf dem Lehr- und Versuchsgut Schwarzenau / Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) unabhängig geprüft. Die aktuellen Auswertungen der Untersuchung bestätigen: Durch den Einsatz von NATUPIG in der Mast sind die Ausscheidungen von Stickstoff (N), Phosphor (P) und Schwermetallen (vornehmlich Kupfer und Zink) verringert und der Eiweißfutteranteil (Sojaextraktionsschrot) kann ohne Leistungseinbußen reduziert werden.

In 2 Durchgängen wurden insgesamt 192 Schweine der Genetik (DLxDE) x Pietrain von 30-125 kg gemästet. Es wurden immer 12 Tiere je Bucht aufgestallt und am Quertrog mit Sensor flüssig gefüttert. Die Futtermischungen bestanden aus Weizen, Gerste, Körnermais, 44er Soja, Mineralfutter mit 12 % Lysin.

 

Gestaltung der Futtermischung

Die Rationsgestaltung in der Kontrollgruppe entsprach den Vorgaben zur stark N- und P-reduzierten Fütterung. In der Versuchsgruppe wurde der Sojaanteil um 2 % (30-60 kg), 2,5 % (60-90 kg) und 3,0 % (ab 90 kg) reduziert; ein Ausgleich mit freien Aminosäuren erfolgte nicht. Zusätzlich wurde der P-Gehalt in den Versuchsmischungen um rund 13 % im Vergleich zur Kontrolle abgesenkt und die Spurenelement-Versorgung erfolgte ausschließlich über organische Verbindungen. In den Versuchsgruppen wurde das Produkt CERAVITAL XP als Bestandteil des Mineralfutters ergänzt. Zusammengefasst erhielten die Schweine in der Kontrollgruppe ein Standardmineralfutter, in der Versuchsgruppe kam NATUPIG M 120 zum Einsatz.

Durch die Reduktion von Soja in allen Leistungsabschnitten wurde der Rohproteingehalt von der Kontroll- zur NATUPIG-Gruppe um 0,7/0,9/1,0 % in den Futtermischungen reduziert. Da kein Ausgleich mit freien Aminosäuren stattfand, verringert sich entsprechend auch der Gehalt an Lysin. Entsprechend dem NATUPIG-Konzept sind diese Mischungen auch mit weniger mineralischem Phosphor und im Gegenzug mit mehr 6-Phytase ausgestattet.

Inhaltstoffe der Futtermischungen in der NATUPIG-Gruppe und der Kontrolle
Inhaltstoffe der Futtermischungen in der NATUPIG-Gruppe und der Kontrolle
Darst. 1 und 2: Zunahmen und Futterverwertung bei Einsatz von NATUPIG in der Mast

Ergebnisse im Futteraufwand konnten verbessert werden

Bei identischen Tageszunahmen von rund 900 g (s. Darst. 1) wies die Versuchsgruppe eine signifikante Verbesserung im Futteraufwand um rund 0,2 Punkte (6,2 %) auf (s. Darst. 2).

N-, P-, Cu- und Zn-Ausscheidungen reduziert

Reduzierte Ausscheidungen in der Gülle beim Einsatz von NATUPIG
Darst. 3 und 4: Reduzierte Ausscheidungen in der Gülle beim Einsatz von NATUPIG

Die N- und P-Ausscheidungen wurden rechnerisch mit einer Stoffmengensaldierung ermittelt. Hier konnte mit dem NATUPIG-Konzept die N-Ausscheidung um 14,3 % und die P- Ausscheidung um 25,0 % reduziert werden. Die Saldierung aus der Differenz von Aufnahme und Ansatz ermittelten Werten konnte in der Gülleanalytik mehr als bestätigt werden (s. Darst.3). Darüber hinaus wurde in der Gülle (Basis Trockenmasse) eine deutliche Reduktion der Schwermetalle Kupfer (-43,6 %) und Zink (-57,0 %) nachgewiesen (s. Darst.4).

Schlachtkörperqualität als Vermarktungskriterium bleibt top

Wichtig für die Vermarktung ist natürlich auch die Schlachtkörperqualität. Die Unterschiede in der Fütterung hatten weder einen Einfluss auf den Muskelfleischanteil (60,15 % im Mittel) noch auf das Speckmaß (13,85 mm über alle Gruppen hinweg). Es konnte also trotz der deutlichen Reduktion von Soja und Rohprotein in den Mischungen eine hohes Muskelwachstum ohne überschießende Fettauflage erreicht werden.

Ökonomische Betrachtung

Futterkosten: Einsparungen in den einzelnen Phasen und je Mastschwein insgesamt
Darst. 5 und 6: Futterkosten: Einsparungen in den einzelnen Phasen und je Mastschwein insgesamt

Durch die Rücknahme des Sojaanteils in den Mischungen einerseits und die durch das NATUPIG-Konzept verbesserte Effizienz (verbesserter Futteraufwand) andererseits konnten im Versuch im Mittel 10 kg Soja je Mastschwein eingespart werden.
Bei 1.000 Mastplätzen und 3,0 Durchgängen können so im Jahr 30,0 to Sojaextraktionsschrot eingespart werden. In diesem Versuch konnte unter den aktuellen Bedingungen auf dem Futtermittelmarkt (März 2022) durch den Einsatz des NATUPIG-Konzepts ein Kostenvorteil von 8,68 €/Mastschwein über beide Durchgänge hinweg erwirtschaftet werden (s. Darst. 6).

Allein auf den Unterschied in der Futterrezeptur bezogen, entspricht der Einsatz des NATUPIG-Konzepts - je nach Preisgefüge im Futtermittelmarkt - einem Kostenvorteil von 0,53-0,55 €/100 kg Mastfutter (s. Darst. 5). 

Fazit

Die Versuche in Schwarzenau/der LfL Bayern haben unabhängig bestätigt, dass mit dem NATUPIG-Konzept der Sojaeinsatz in der Mast deutlich reduziert werden kann. Durch das Zusammenspiel der Wirkstoffe CERAVITAL XP, AMINOTRACE-Spurenelementen und einer hochwirksamen Phytase können so nicht nur die N- und P-, ebenso wie Schwermetallausscheidungen deutlich gesenkt werden. Zeitgleich wurden sehr positive zootechnische Leistungen erreicht, die sich in einer hohen Qualität des Schlachtkörpers widerspiegelten. Insgesamt ist also mit dem NATUPIG-Konzept nicht nur eine Reduktion der Futtermittelkosten an sich, sondern auch eine Steigerung der Effizienz möglich.

Den Beitrag zu den Versuchen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft finden Sie auch auf der Internetseite der LfL: https://www.lfl.bayern.de/ite/schwein/305685/index.php