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Positive Effekte der gelenkten Fermentation mit den Starterkulturen SCHAUMALAC FEED PROTECT

Verlauf der pH-Wert-Absenkung von Roggenschrot bei gelenkter und ungelenkter Fermentation
Verlauf der pH-Wert-Absenkung von Roggenschrot bei gelenkter und ungelenkter Fermentation

Das Verfahren der Flüssigfutterfermentierung beruht auf dem Prinzip der pH-Wert-Absenkung durch Milchsäurebildung unter Luftabschluss. Unterstützt durch die ausgesuchten Milchsäurebakterienstämme (MSB) in den SCHAUMALAC FEED PROTECT-Starterkulturen wird der Prozess sicher gelenkt und beschleunigt. Die nachgewiesenen Effekte der gezielten Fermentierung sind dabei vielfältig.

1. Effekt: Rasche pH-Wert-Absenkung durch Milchsäurebildung

Werden überwiegend oder ausschließlich Getreidekomponenten fermentiert, produzieren die Bakterien aufgrund des hohen Anteils an schnell verfügbaren Kohlenhydraten zügig große Mengen Milchsäure. Dadurch kommt es zu einem raschen Absinken des pH-Wertes. Bei einer gelenkten Fermentation mit SCHAUMALAC FEED PROTECT XP wird dieser Prozess weiter beschleunigt (s. Darst.) und so sichergestellt, dass unerwünschte Mikroorganismen nicht die Oberhand gewinnen. Der höhere Gehalt im Ferment fördert und unterstützt außerdem die Magen-Darm-Gesundheit der Schweine.

2. Effekt: Besserer Schutz von Proteinfuttermitteln

Einfluss einer gelenkten Fermentation auf die pH-Wert-Absenkung innerhalb von 24 h in einer Mischung aus 60 % Weizen und 40 % Erbsen
Einfluss einer gelenkten Fermentation auf die pH-Wert-Absenkung innerhalb von 24 h in einer Mischung aus 60 % Weizen und 40 % Erbsen

Werden Mischungen mit einem hohen Anteil an Proteinfuttermitteln fermentiert, ist die pH-Wert-Absenkung weniger deutlich ausgeprägt (s. Darst). Das ist auf die hohe Pufferkapazität der Eiweißfuttermittel zurückzuführen.

In diesem Fall ist der Einsatz von SCHAUMALAC FEED PROTECT XP für eine gelenkte Fermentation besonders wichtig. Aufgrund der verlangsamten pH-Wert-Absenkung kann es sonst schnell zu einer massiven Zunahme unerwünschter Keime, einem ungewollten Proteinabbau sowie der Entstehung biogener Amine kommen. Dieser Vorgang zeigt sich bei einer ungelenkten Fermentation durch geringere Milch- und höhere Essigsäuregehalte sowie einem Anstieg der Buttersäuregehalte.

3. Effekt: Verbesserte Schmackhaftigkeit und Futteraufnahme

Vergleich der Gehalte an Milchsäure, Essigsäure und Buttersäure  verschiedener Futtermittel in einer gelenkten und ungelenkten Fermentation
Vergleich der Gehalte an Milchsäure, Essigsäure und Buttersäure verschiedener Futtermittel in einer gelenkten und ungelenkten Fermentation

Generell mögen Schweine den angenehmen, leicht säuerlichen Geschmack von Milchsäure. Die Verbesserung der Schmackhaftigkeit des Futters wird beim Einsatz heimischer Eiweißquellen wie Rapsextraktionsschrot, Erbsen oder Ackerbohnen besonders deutlich. Im Zuge der Fermentation werden die so genannten antinutritiven Stoffe, die generell verzehrshemmend wirken und ein Futtermittel weniger gut verträglich machen, deutlich reduziert. So kann der Anteil dieser Komponenten in der Futtermischung ohne negative Auswirkungen auf die Futteraufnahme deutlich erhöht werden.

Der Vergleich der Milchsäuregehalte in Weizen, Erbsen und einer Mischung aus Weizen und Erbsen zeigt, dass die Werte bei einer gelenkten Fermentation mit SCHAUMALAC FEED PROTECT XP deutlich höher sind als bei einer ungelenkten Fermentation (s. Darst.).

Hohe Essigsäuregehalte führen aufgrund der negativen Beeinflussung des Geschmacks zu einer geringeren Akzeptanz des Futters. Darüber hinaus deuten sie auf Fehler oder hygienische Probleme in der Fermentierung hin, genau wie erhöhte Gehalte an Buttersäure. Diese ist immer ein Hinweis auf einen erhöhten Proteinabbau im Ferment. Es kommt zur Bildung von biogenen Aminen, die gesundheitliche Probleme verursachen können. Die gelenkte Fermentation reduziert im Vergleich die Gehalte an Essigsäure und Buttersäure deutlich. Eine verbesserte Futteraufnahme ist das Ergebnis

4. Effekt: Gesteigerte Proteinverdaulichkeit

Weniger N-Ausscheidung durch Fermentation
Weniger N-Ausscheidung durch Fermentation

Durch die Fermentierung des Flüssigfutters wird die Verdaulichkeit der Proteine aus der Futtermischung verbessert. Schweine können so die enthaltenen Proteine und damit auch die Aminosäuren wesentlich besser nutzen. Dies ermöglicht eine Reduzierung des Proteinanteils im Futter, während den Schweinen weiterhin die gleiche Menge an Proteinen und Aminosäuren zur Verfügung steht. Im Endeffekt profitieren Sie von eingesparten Futterkosten und einer reduzierten N-Ausscheidung.

Insbesondere heimische Futtermittel wie Rapsschrot, Bohnen, Erbsen oder Lupinen profitieren im Hinblick auf Ihren Futterwert von einer Fermentierung. Bei ihnen liegt die Proteinverdaulichkeit im unbehandelten Produkt unter der von Sojaschrot. Den günstigen Einfluss der Fermentierung konnte die Untersuchung von Sebastian Bunte deutlich am Beispiel von von Rapsextraktionsschrot zeigen (s. Darst.).

5. Effekt: Reduzierter Abbau von wertvollen Aminosäuren

Lysin-Gehalt 0 und 20 Stunden nach Ansetzen der zu fermentierenden Futtermischung (25 % TM) mit verschiedenen Behandlungsmethoden
Lysin-Gehalt 0 und 20 Stunden nach Ansetzen der zu fermentierenden Futtermischung (25 % TM) mit verschiedenen Behandlungsmethoden

Die gelenkte Fermentation mit den speziell selektierten MSB in SCHAUMALAC FEED PROTECT blockiert aufgrund der besonderen Konkurrenzstärke den von E. coli-Bakterien verursachten Aminosäuren-Abbau zu biogenen Aminen. Biogene Amine können die Futteraufnahme verringern oder sogar zu Gesundheitsschädigungen führen. Zudem müssen die abgebauten Aminosäuren ausgeglichen werden, um eine Mangelsituation und ggf. Leistungsdepression der Tiere zu verhindern.

Eine Versuchsreihe mit der Aminosäure Lysin konnte diesen Effekt deutlich zeigen (s. Darst.). Im Rahmen einer ungelenkten Fermentation kam es in der Kontroll-Variante zu einem deutlichen Abbau von Lysin im Ferment. Durch die Zugabe von E. coli-Bakterien wurde dieser Effekt noch verstärkt. Wurde jedoch eine gelenkte Fermentation mit SCHAUMALAC FEED PROTECT XP durchgeführt, konnte ein Abbau von Lysin trotz der Zugabe von E. coli verhindert werden.

6. Effekt: Besserer Aufschluss von pflanzlichem Phosphor

Höhere Phosphorverfügbarkeit durch Fermentation
Darst. 1: Höhere Phosphorverfügbarkeit durch Fermentation
Weniger P-Ausscheidung durch Fermentation
Darst. 2: Weniger P-Ausscheidung durch Fermentation

Die Verfügbarkeit von Phosphor (P) ist in pflanzlichen Futterkomponenten z. T. sehr gering. Das an Phytin gebundene P kann vom Tier nicht direkt genutzt werden und wird ungenutzt ausgeschieden. Es ist auf Unterstützung von außen (durch Phytase z. B.) angewiesen.

Die Fermentation verstärkt und unterstützt die Wirkung der pflanzeneigenen Phytasen. Diesen Effekt hat Sebastian Bunte in seiner Doktorarbeit an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover näher untersucht: durch die Fermentation mit SCHAUMALAC FEED PROTECT XP in einer Roggen-Raps-Mischung konnte der an Phytin gebundene Phosphor komplett verfügbar gemacht werden (s. Darst. 1)

Das hat einen großen Einfluss auf die Phosphor-Verdaulichkeit und damit auf die Nutzung durch das Schwein. Verglichen mit einer ungelenkten Fermentation verringert die gelenkte Fermentation die Phosphor-Ausscheidung deutlich (s. Darst. 2).

Werden Getreide mit einem geringen natürlichen Phytasegehalt fermentiert, oder nur ein geringerer Anteil an Ferment in der Gesamtmischung eingesetzt, sollte das Mineralfutter dennoch mit einer Phytase ausgestattet sein.

7. Effekt: Verbesserte Hygiene

Hefengehalt (i. d. FM) von Futtermischungen bei ungelenkter und gelenkter Fermentation
Hefengehalt (i. d. FM) von Futtermischungen bei ungelenkter und gelenkter Fermentation

Grundsätzlich kann der Einsatz von Ferment in der Flüssigfütterung einen positiven Einfluss auf die Hygiene in der gesamten Anlage haben. Allerdings müssen hierfür einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Einsatz mikrobiell unbelasteter Futtermittel
  • Anwendung des Batch-Verfahrens bei der Fermentierung
  • tägliche Reinigung von Fermenter und Anmischbottich
  • grundsätzliches Reinigungsprogramm für die Flüssigfütterungsanlage

So kann das Ferment seine Fähigkeit zur Hemmung pathogener Keime wie E. coli durch den hohen Anteil an Milchsäure und den dadurch reduzierten pH-Wert voll ausspielen. Nicht umsonst schieben zahlreiche Betriebe das Futter im Flatdeck mit Ferment anstatt mit Wasser.

Allerdings sind Hefen nicht unbedingt pH-Wert-sensibel. Kommt es über Futtermittel (z. B. CCM) zu einem Eintrag von Hefen in das System, sollte das Spezialprodukt SCHAUMALAC FEED PROTECT XP PLUS zum Einsatz kommen. Durch die zusätzliche Absicherung mit Natriumbenzoat werden auch Hefen effektiv eingedämmt (s. Darst.).

8. Effekt: Gesicherte Homogenität der Futtermischung

Durch die Fermentation bleiben die Futterbestandteile im Wasser deutlich stabiler verteilt und entmischen sich weniger als bei herkömmlichem Flüssigfutter. Selbst Futtermittel mit hohen TM-Gehalten verteilen sich gleichmäßig in der Mischung. Das Futter für Schweine bleibt leichter pumpfähig. Das Ergebnis sind eine homogene Ausfütterung der Mischung sowie ein geringerer Energieaufwand und damit reduzierte Kosten.

Die stabile Homogenität des Futters nach dem Fermentationsprozess versorgt die Schweine gleichmäßig, sichert die Futteraufnahme jedes einzelnen Tieres und damit dessen Lebendmassezunahmen.